
Pflegekinder: Herausnahme und Rückführung vorwärts gedacht!
Herausnahme und Rückführung aus bindungstheoretischer Perspektive.
Wenn Kinder oder Jugendliche aus ihrer Familie herausgenommen werden müssen, wirkt die Art und Weise der Herausnahme oftmals ebenfalls schädigend. Manche Kinder berichten im Nachhinein, dass sie sich "entführt" fühlten. Wir können wie die Herausnahme planen, was ist zu beachten und wie gehen wir konkret in der Situation mit den Betroffenen um? Zentral wichtig sind hier theoretische Wissensbausteine, um das Verhalten der Eltern und Kinder in der Situation bestmöglich zu verstehen und bewerten und unser Verhalten entsprechend anzupassen.
Darüber hinaus vermittelt die Fortbildung, was Kinder und Eltern nach der Herausnahme brauchen, damit die Maßnahme mögichst positive Wirkungen ermöglicht. Dabei steht die Arbeit mit Pflegeeltern, Pflegeeinrichungen etc. ebenso im Zentrum wir die potenzielle Rückführung.
Inhaltliche Ausrichtung
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Auch die geplante Rückführung sollte mit Sachverstand geplant und sprachlich begleitet werden Das, was da hinter der Familie liegt, war zum Teil nicht so gut. Das, was vor ihr liegt, soll besser werden, darin sind sich meistens alle einig. Also ist es ratsam für den geplanten neuen Start der Familie ein neues Wort als denn „Rück-führung“ zu nutzen. Denn es soll ja eben nicht !zurück! in die alte Struktur gehen, sondern vorwärts in ein neues gutes Familienleben.
Beispielsweise können Sie vom Neuen Start sprechen oder der gemeinsamen schönen Zukunftsgestaltung. Dies sind Begrifflichkeiten, die für alle im System einen optimistischen Blick auf den neuen Lebensabschnitt ermöglichen.
In unserer Veranstaltung reflektieren wir gemeinsam, welche Chancen udn Risiken mit Rückführungen bzw. dem neuen Start verbunden sind und wie bedeutsam die Anbindung und Berücksichtigung der Personen / Einrichtungen sind, in der das Kind aktuell / bzw. vorübergehend gelebt hat.
![]() | Die Repräsentation des Kindes macht keine Unterschiede, wer zum System gehören darf. Es bindet sich einfach an Menschen.Die Bindungstheorie eröffnet uns einen ganzheitlichen Blick auf das gesamte System des Kindes. Hierbei ist wichtig zu verstehen, dass alle Mitglieder des Systems in der sozialen Repräsentation des Kindes enthalten sind und oftmals auch über eine lange Zeit wirken können, ob nun aktuell Kontakt besteht oder nicht. Wie also wirkt das Bindungssystem? Und wie können wir dies fachlich unterstützen und fördern? In unserer Fortbildung schauen wir uns die Ergebnisse der Bindungsfoschung anhand von Fallbeispielen an und verstehen die Verbindungen zwischen emotionaler Bindung und emotionaler Stabilität bzw. Instabilität. |
Viele Kinder mit einer sogenaten AD(H)S Diagnose oder Jugendliche mit der Diagnose Störung des Sozialverhaltens als auch Borderline Typus leiden oftmals ursächlich unter Bindungsirritationen Bindungsinstabilittägen bis hin zu Bindungsstörungen, je nach der Intensität und Störungstiefe. Diese Symptome ähneln dem häufig vergebenen AD(H)S in vielen Symptomen und sind kaum voneinander zu unterscheiden.
Diese Aspekte sind vor allem für Kinder in stationären Einrichtungen und Pflegefamlien bedeutsam.
Über diese Grundlagen hinaus werden wir ein vertieftes Verständnis der Bindungsdynamik entwickeln, das sich zwischen den Erwachsenen und den Kindern entwickelt und sich sowohl positiv als auch negativ verstärken können. Denn auch die Eltern und auch wir als Fachkräfte reagieren mit unserem Bindungssystem unbewußt und können die Situation ebenfalls damit positiv wie leider auch negativ beeinflussen. Diese Wirkfaktoren sind in der Arbeit mit Familien bedeutsam zu kennen und zugleich sehr hilfreich einzusetzen. Es sind zentrale Interventionsebenen als auch diagnostische Methoden.
![]() | Denn wir können ein Kind zwar aus einer Familie herausnehmen, aber die Familie nicht einfach so aus dem Kind. Und wir können das Kind aus der Pflegefamilie nehmen, aber nicht die Pflegefamilie aus dem Kind. |
Inhalte der Fortbildung bzw. des Vortrages
- Basiskenntnisse Bindungstheorie
- Bindungsverhalten bei Kindern und Erwachsenen
- Relevanz der Bindungstheorie bei Herausnahme, Fremdunterbringung und Rückführungsprozessen
- Neue Wege in der Elternarbeit
- Familiensysteme kreativ und vom Kind aus gedacht
- Neue Ansätze und Best Practice Beispiele
- Das passende Konzept für Ihre Einrichtung
Setzen Sie sich gerne mit uns in Verbindung, so dass wir die Veranstaltung entsprechend planen.
Wir freuen uns auf Sie.